Treffen Kreisfußballverband Emsland in Werpeloh

Im Vereinsheim des SV DJK Werpeloh tauschten sich Vereinsvertreter aus dem nördlichen Emsland mit dem Vorstand des Kreisfußballverbandes aus. Foto: Christian Belling
Im Vereinsheim des SV DJK Werpeloh tauschten sich Vereinsvertreter aus dem nördlichen Emsland mit dem Vorstand des Kreisfußballverbandes aus. Foto: Christian Belling

Werpeloh. Mit einem neuen Veranstaltungsformat will der Kreisfußballverband Emsland herausfinden, welche Probleme und Sorgen die Vereine in der Region haben. Dass es davon einige gibt, wurde am Montagabend beim Austausch im Vereinsheim des SV DJK Werpeloh deutlich.

 

Vertreter von sechs Vereinen aus dem nördlichen Emsland nahmen neben dem Vorstand des NFV Kreis Emsland sowie Staffelleitern und Ausschussvorsitzenden am Dialog teil. „Wir wollen mit und nicht über euch reden und dabei herausbekommen, wo der Schuh drückt“, teilte Carsten Francke, Schriftführer des Kreisverbandes, zu Beginn mit. 

In etwas mehr als zwei Stunden machten die Vereinsvertreter von diesem Angebot Gebrauch und sprachen folgende Themen an.:

Schiedsrichterwesen: Ein Vertreter des SV Sigiltra Sögel monierte die aus seiner Sicht wenig transparenter Strafzahlungen für Vereine an, die zu wenige Schiedsrichter für den Spielbetrieb stellen. "Es geht nicht um die Höhe, wir wollen nur verstehen, wie sich das berechnet." Kreisschiedsrichterobmann Markus Thiel aus Werlte erklärte, dass "alles komplett gläsern und für alle einsehbar ist." Er will den Vereinen eine Präsentation zukommen lassen, die weitere Informationen beinhaltet.

Auch der fehlende Nachwuchs im Schiedsrichterwesen wurde angesprochen. "Wenn man im Verein erst einmal einen hat, zieht der weitere nach", so Thiel. Als Positivbeispiel nannte er den SV Surwold. Dort engagiere sich Bernd Christmann vorbildlich und kümmere sich um junge Unparteiische.

Ein weiteres Problem stelle der Umgang mit Jungschiedsrichtern dar, die während eines Spiels häufig von außen angegangen werden und dadurch schnell die Lust verlieren würden. "Hier sehe ich die Vereine in der Pflicht, den Schiedsrichternachwuchs zu schützen und nach Möglichkeit erfahrene Referees zur Seite zu stellen", führte Thiel aus.

Durchlässigkeit der Ligen: Die Nachfrage aus dem Plenum bezog sich auf den Jugendbereich, in dem es häufig Mannschaften gebe, die zu stark für eine Liga seien, der schwächere Vorgängerjahrgang sich aber nicht für eine höhere Spielklasse qualifizieren konnte. Regelmäßige Kantersiege seien die Folge. Hier erklärten die Vertreter des Kreisfußballverbandes, dass es bereits in einigen Jahrgängen im Winter zu einer Neueinteilung der Ligen komme, bei der die Ergebnisse der Herbstrunde berücksichtigt werden.

Datenschutz: Francke fragte bei den Vereinen nach, ob es eine große Unsicherheit gebe und eventuell mancherorts Internetauftritte aus dem Netz genommen wurden. Die Antwort der Abordnungen fiel entspannt aus. Ein Vertreter von Eintracht Brual führte aus, dass es in seinem Verein einen Datenschutzbeauftragten gebe, der bei diesem Thema auf dem Laufenden bleibe. "Wichtig ist dabei, sich immer wieder bewusst zu machen, was ich darf und wie ich mit Daten umgehe."

Eintrittsgelder: Hier wollte der SV Stavern von den anderen Vereinen wissen, wie die es mit Eintritt für Frauen handhaben. "Die allermeisten Frauen wollen bezahlen. Alles andere ist auch nicht mehr zeitgemäß", hieß von den Stavernern. Deutlich wurde, dass derzeit kein Verein von Frauen Eintritt verlange. Die Ausschreibung des NFV gibt dazu keine Vorgabe. Die Vereine haben hier freie Hand.

Spielverlegungen: Ein Vertreter von Eintracht Börger monierte, dass kurzfristige Spielverlegungen mit angesetztem Schiedsrichter 30 Euro kosten würden und sprach sich für etwas mehr Flexibilität aus. "Egal ob Beruf, Studium, Erkrankung oder Verletzung - es kann immer etwas sein. Wir sind alle keine Profis." Er regte an, den Rahmenspielplan etwas aufzulockern und bis in den Juni hinein zu spielen. Auf Nachfrage nach Doppelspieltagen zu Saisonbeginn teilte der Kreisfußballverband mit, dass sich die Kombination Mittwoch-Sonntag bewährt habe. 

E-Soccer: Virtueller Fußball an der Konsole - ein Trend, der bei den Vereinen im Emsland bislang auf wenig Interesse stößt. Auch in Werpeloh hielt sich die Begeisterung in Grenzen. "Wir machen das sofort, wenn Interesse besteht", teilte Kreisvorsitzender Hubert Börger mit. Der NFV plant nach seinen Worten den Aufbau einer E-Soccer-Liga. Im Emsland soll eine Kreismeisterschaft stattfinden, der Gewinner an der Endrunde in Barsinghausen teilnehmen.

Walking Football": Fußball im Schritttempo - dieses Angebot für Männer und Frauen ab 60 Jahren möchte der Verband auch im Emsland etablieren. "Gespielt wird nur im Gehen auf einem 40 mal 25 Meter großem Feld. Es gibt erste Überlegungen dass in Gang zu bringen", teilte Wilkens mit. Im September fand in Sögel ein erstes „Walking Football"-Spiel statt. Weitere sollen folgen.

Ehrenamt: Kreisehrenamtsbeauftragter Hermann Wilkens stellte ein neues Konzept vor, mit dem es Vereinen gelingen soll, ehrenamtlich Tätige für sich zu gewinnen. "Es nützt alles nichts, wenn wir keine helfenden Hände in den Vereinen haben", machte Wilkens deutlich. Ein neuer Flyer wurde aufgelegt, der aufzeigt, wie vielfältig ehrenamtliches Engagement im Verein sein kann und welche Vorteile es mit bringt. Am 12. November lädt der Kreisfußballverband um 18.30 Uhr die Ehrenamtsbeauftragten der Vereine in das Haus des Sports nach Sögel ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Quelle: Ems-Zeitung Autor: Christian Belling.